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Mit Dudelsack und Degen

Schottische Musik, irische Musik, Barock-Folk und Geschichten aus der Zeit der Jakobiten

Willkommen bei Mit Dudelsack und Degen, der Informations-Gazette des Musikers, Abenteurers und Geschichten­erzählers Ai­lean Balgair Crìs­dean Stiu­bhart alias Captain Quest.

Live-Unterhaltung in Zeiten der Seuche

Ob die grassierende Seuche nun COVID-19 bzw. Corona ist (wie bei Euch heute) oder Lager-Typhus, Ruhr oder gar Pocken, wie bei uns im 18. Jahrhundert:
Es ist während einer Epidemie keine gute Idee, 300 Leute oder mehr in ein Theater oder einen Saal zu pferchen -
Wie gut, dass das Duo The Rebel's Menuet (Quest & Partner) seinerseits weder Kosten noch Mühen scheut, um auch einem kleinen Publikum von ca. 20 bis 100 Zuschauern ein unvergessliches Spektakel zu bereiten (Unzählige Instrumente! Prachtvolle Kostüme! Eine Kerze!)
Die Aufführung benötigt so wenig Personal und Technik, dass sie auch vor sehr kleinem Publikum weder Zuschauer noch Künstler noch Veranstalter in den finanziellen Ruin und somit in den Schuld-Turm stürzt!


Quest in historischer Hochland-Tracht mit hochmütigem Blick, Flöten-Spazierstock in der Hand und Highland-Bagpipes unter dem Arm
Captain Quest hält sich fälschlicherweise für interessanter als die Musik, die er spielt Foto: www.tom-wolf.com

Inhaltsverzeichnis

Abenteuer eines Jakobiten

Aus ganz Europa reißen sich die feinen Damen und Kavaliere, die Lumpen und Dirnen darum, zuhören zu dürfen, wenn Captain Quest mit Musik und Worten von seinen Abenteuern als schottischer Rebell und französischer Spion erzählt.

Populäre Musik des 18. Jahrhunderts

Obwohl Captain Quest alias A. B. C. Stewart sich selbst für das Interessanteste an seinen Darbietungen hält, steht tatsächlich natürlich die Musik im Mittelpunkt:
Die Musikstücke sind allesamt Originalmelodien AUS der Zeit der Kämpfe um die Stuart-Thronfolge (1688-1788), und unterscheiden sich von den bekannten romantisierenden Jacobite-Songs, die meist erst 50 bis 100 Jahre nach den besungenen Ereignissen gedichtet worden sind.

Geschichten aus der Geschichte

Dazu passend erzählt Quest die geschichtlichen Ereignisse aus Schottland und Europa zwar spaßig und spannend, aber streng der historischen Wahrheit folgend.
Lediglich wenn es darum geht, den Anteil seiner eigenen Heldentaten an diesen wahren Ereignissen zu beschreiben, geht es hemmungslos mit ihm durch, und die Wahrheitsliebe geht die Gosse hinab.
Kein Wunder: beruhen doch alle beschriebenen Ereignisse und Personen auf Fakten, lediglich der zweifelhafte Held Alan Balgair Crìs­dean Stewart, aka Captain Quest, ist frei erfunden.

Seltene Sackpfeifen

Quest in Rokoko-Herrenanzug mit Dreispitz, lächelnd eine Scottish-Smallpipe-spielend
Die Scottish Smallpipe ist Captain Quests Alternative zur Palast-Sackpfeife Musette-de-Cour Foto: Del-Ink Fotografie

Ein Rudel Dudelsäcke und Flöten, darunter seltene Nachbauten:
Highland Bagpipes, Reel Pipes (Border Pipes), Pastoral Pipes (New Bagpipes), Scottish Smallpipes, Union Pipes (Uillean Pipes), Holzquerflöten, Whistles

Captain Quest spielt auf sehr unterschiedlichen Dudelsäcken vielfältigste Musik, dies macht ihn zu einem gern gesehenen Gast in den unterschiedlichsten Kreisen (die er dann aushorcht).
Für seine gälischen Landsleute spielt er natürlich die großen Highland-Bagpipes, für schottische Tanzmusik die Reel-Pipes, für Händel-Kompositionen die Union-Pipes, und auf den Smallpipes begleitet er sich beim Singen.

Die leichte Muse in der Barockmusik

Die Pastoral Pipes (auch New Bagpipes genannt) sind seine neueste Errungenschaft: eine brandneue Erfindung der Zeit um 1740, ermöglichen sie ihm fast unbegrenzte Möglichkeiten, Musik nicht nur aus Schottland, Irland und England sondern aus ganz Europa zu spielen.
Die Melodiepfeife der Pastoral Pipes kann alles spielen, was die Oboe auch kann: zwei Oktaven mit fast allen Halbtönen - aber in Harmonie mit den Bordunpfeifen.
Die Pastoral Pipes sind ein perfektes Instrument, um die Sehnsucht nach der Schäferidylle der feinen Herrschaften im Rokoko musikalisch zu erfüllen.

Johanna Wildhack spielt eine Barock-Violine in historischer Highland-Männertracht
Da Frauen im 18. Jahrhundert nicht öffentlich Geige gespielt hätten, stellt Johanna Wildhack einen männlichen Highland-Fiddler dar Foto: www.tom-wolf.com

Holzquerflöte mit Klappen

Quest ist der Querflöte genauso verbunden wie den Sackpfeifen:
Besonders in Duetten mit seinem jungen wortkargen Geiger und Bratschisten ist die späte Form der Barock-Traversflöte mit den einzelnen Silberklappen unersetzlich, wenn Musik aus ganz Europa erklingen soll.

Programme

Barock-Folk und Jakobiten-Geschichte(n)

Hessen & Highlander 1746 in Schottland

Bonnie Prince Charlie & ich

Lieder, Gedichte und Lebensgeschichte von Robert Burns

Robert-Burns-Night

Teaser-Geschichte

Vita (Legende) des Captain Quest (A. B. C. Stewart)

Geboren: irgendwann um 1700

Name: Ailean Crìs­dean Stiu­bhard (Alan Christian Stewordt)

Vater: völlig verarmter Highland-Gentleman des Clan Stewart, ehemals Landbesitzer, später Landfahrer, Musiker und Wohlstands-Umverteiler (Vom Highland-Gentleman zum Highway-Gentleman).

Mutter: Tochter eines mächtigen MacDonald-Clanchefs, die bereits an einen anderen Bräutigam verschachert worden war, bevor sie meinen Vater kennenlernte.

Ich wuchs demzufolge nicht standesgemäß in einem Highland-Clan auf, sondern wurde nach Edinburgh auf eine gute Schule geschickt (immerhin ...). Dort lernte ich außer Latein, Englisch und Französisch auch, mich meiner Mitschüler nicht nur durch Schlägereien, sondern auch mittels Diplomatie und Intrigen zu erwehren.

Bereits hier erwarb ich von einigen Mitschülern, die wie ich aus den Highlands stammten, den Beinamen Balgair, dessen viele Bedeutungen allesamt auf mich passten: Schlauer Fuchs, gerissener Hund, Schlemmer, Fettsack, Halunke, Schlitzohr etc.

Nachdem ich die Musik der Highlands schon mit der Muttermilch aufgesogen hatte, machte ich mich nun mit der Musik der Lowlands, Nordenglands und Europas vertraut und wurde in den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten ein gefragter Musiker auf verschiedenen Sackpfeifen und auf der Querflöte.
Ich erweckte die Aufmerksamkeit gut vernetzter Jakobitischer Kreise, die mir eine Ausbildung am Scots College erst in Douai (Frankreich), dann in Paris ermöglichten.
Da zu dieser Zeit kaum noch katholische Priester an den Scots Colleges produziert wurden (und ich auch keinerlei Interesse hegte, einer zu werden), wurde aus mir ein typisches Spitzenprodukt der Scots Colleges:
ein politischer Geheim-Agent für die Interessen Frankreichs und des im Exil sitzenden schottisch-englischen Königshauses der Stuarts, ausgestattet mit einem französischen Offizierspatent.

Quest steht unter seinem Sonnensegel und spielt Highland-Pipes, vor ihm marschiert ein Soldat mit Muskete, beide tragen die Uniform der Schotten im königlichen Heer Frankreichs
Captain Quest hat im schottisch französischen Regiment Royal Écossois die Stellung des Pipers Foto: N. N.

Aufgrund meiner erbärmlichen finanziellen Verhältnisse konnte ich nicht offiziell als Offizier in einem französischen Regiment diensttun:
zwar musste man dort nicht, wie in England, sein Offizierspatent für viel Geld erkaufen, aber wie in ganz Europa musste ein Offizier den aufwendigen Lebensstil eines adligen Gentleman führen können, was durch den Offizierssold allein nicht finanzierbar war, und noch nicht einmal den bekam ich dort.
Da ich nicht durch eine wohlhabende Familie unterstützt wurde, wurde ich meinem Regiment als zusätzlicher Hauptmann ohne Bezüge in die Stammrolle geschrieben.
Das war damals beim schottisch-französischen Regiment Royal Écossais durchaus üblich, denn es gab viele politische Flüchtlinge, die zwar Geld, aber im Exil keinen sozialen Status hatten: letzteren verlieh ihnen solch ein Offiziers-Rang ohne Kommando, eine Karteileichen-Existenz.
Capitain Stuart stellte sich bei seinem Regiment niemals vor, er (also ich) war eine solche Karteileiche.

Meine tatsächliche Dienststelle war der Secret du Roi, der Geheimdienst von König Louis XV von Frankreich, und von dort bekam ich auch meinen Hauptmannssold.
Und außerdem bekam Ailean Balgair Crìs­dean Stiu­bhart hier endlich einen etwas griffigeren Decknamen: Aus mir wurde, für die Einsätze in Großbritannien, Captain Quest.

Mein erster Under-Cover-Einsatz begann 1744, paradoxerweise in meinem eigenen Regiment:
Charles Edward, der Kronprinz des Hauses Stuart im Exil, war in Frankreich angekommen, um an einer Invasion Großbritanniens durch die französische Armee teilzunehmen.
Die ganze Sache fand dann aber erst ein Jahr später und in viel kleinerer und wesentlich chaotischerer Form in Schottland statt.
Und endlich war auch unser Regiment Royal Écossois soweit ausgebildet, dass man es mit auf dieses Abenteuer schicken konnte.
Ich weiß nicht, wie unser Grenadier-Hauptmann John Roy Stuart die Ereignisse in Schottland schon ahnen oder planen konnte -
Jedenfalls steckte er mich (undercover!) als einfachen Soldaten in seine Kompanie dieses Regiments, in der Identität eines gewissen John MacFarlane aus Dunkeld (wer weiß, was aus dem echten MacFarlane geworden war ...). Zu meinem Glück kannte ich das Städtchen Dunkeld gut.
Ich musste auch nie normalen Dienst als Grenadier verrichten, sondern ich wurde von John Roy Stuart sogleich mit Aufgaben als Dudelsackpfeifer und Tanzmusiker vollauf beschäftigt.
So musste John Roy seinen Piper nicht aus eigener Tasche bezahlen, und hatte mich immer in Reichweite - denn John Roy war selber ein jakobitischer Agent.
Ich stand nun mit zwei Identitäten auf der Regiments-Musterrolle: ein vielversprechender Karrierestart!

Im Dezember 1745 landete unser Regiment in Schottland.
Ich war zwar dort schon seit einigen Monaten auf eigene Faust mit John Roy Stuart unterwegs, aber jetzt, mit der Ankunft meines Regiments, begann mein diplomatischer Schutz durch meinen Status als offizieller französischer Armeeangehöriger.

Durch das Auftreten auf dem schottischen Kriegsschauplatz verursachten die Royal Écossois indirekt die Verlegung von 5000 hessischen Soldaten von Flandern nach Schottland.

Und hier beginnt unsere Geschichte!